INDIKATION FILLER
Fillerbehandlungen werden zwar am häufigsten im Gesicht durchgeführt, doch auch an Armen, Beinen oder Po können störende Falten unterfüttert werden.
Die Fillerbehandlung – eine Methode der Ästhetischen Medizin zur Faltenbehandlung – erfreut sich großer Beliebtheit. Sie ist unkompliziert, minimal invasiv und erfolgt ambulant. Die rasche Durchführbarkeit sowie kaum bis sehr geringe Ausfallzeiten sind zudem ein großer Vorteil. Darüber hinaus ist diese Art der Faltenbehandlung in der Regel sehr gut verträglich.
HYALURONSÄURE FILLER
Was ist eigentlich Hyaluronsäure?
Bei Hyaluronsäure handelt es sich um einen Zweifachzucker, den unser Körper auch selbst produziert. Sie zeichnet sich durch ihre stark feuchtigkeitsbindende Eigenschaft aus. Hyaluronsäure stützt, strafft und glättet die Haut. Zudem trägt sie zur Zellerneuerung bei. Mit fortschreitendem Alter produziert der menschliche Körper weniger Hyaluronsäure, was sich unter anderem in unserer natürlichen Hautalterung bemerkbar macht. Hyaluronsäure wird daher nicht nur Kosmetika zugesetzt, auch als Filler ist sie beliebt. Sie wird synthetisch in unterschiedlichen Molekülgrößen sowie Vernetzungsgraden hergestellt. Effektiv ist Hyaluronsäure auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen – zum Beispiel Botulinumtoxin. Durch die Injektion des Materials unter die Falte wird diese angehoben und ausgeglichen. Das Gewebe ist dadurch wieder „voller“ und wirkt frischer und jünger.
Anwendungsgebiete
Nasolabialfalten (oder sogenannte Marionettenfalten), Mundwinkelfalten (Plisseefalten), Wangenfalten, Kinnfalten, Stirnfalten und die Glabella, bei Krähenfüßen, Schlupflider oder Narben Korrektur, Augenringe Behandlung und Nasenkorrektur ohne OP. Fillerbehandlungen werden zwar am häufigsten im Gesicht durchgeführt, doch auch an Armen, Beinen oder Po können störende Falten unterfüttert werden. z.B. die Zornesfalte, unterspritzen wir gar nicht mehr mit Hyaluron. In diesem Fall sollte man mit Botulinum-Toxin arbeiten.
Ablauf & Behandlung
Im Prinzip werden unter Fillerbehandlung all jene Verfahren zusammengefasst, bei denen verschiedene Füllmaterialien in die Haut injiziert werden. Betroffene Hautstellen werden so unterfüttert, störende Falten geglättet. Auf diese Weise erhält die Haut wieder mehr Spannkraft, Volumen und Kontur. Die verwendeten Filler sind heutzutage in der Regel biologisch und können vom Körper abgebaut werden. Je nach individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen werden unterschiedliche Füllmaterialien verwendet. Bei Bedarf lassen sich diese auch kombinieren.
Ergebnisse
Die Wirkdauer beträgt 6-12 Monate, zum Teil auch länger. Danach wird das Material biologisch abgebaut. Klassische Behandlungsregionen sind die Nasolabialfalten, Mundwinkelfalten, Wangenfalten, Kinnfalten, Stirnfalten und die Glabella. Im Bereich der Glabella ist oft eine Kombinationstherapie mit Botulinumtoxin sinnvoll und optimal (ca. 2 Wochen nach der Therapie mit Botulinumtoxin).
Auch Narben können mit Hyaluronsäure aufgefüllt werden.
Risiken & Nebenwirkungen
Hyaluronsäure ist von allen Fillern das unproblematischste Material. Alternativ können auch Kollagen oder Polymilchsäure verwendet werden. Von den meisten Firmen wird Hyaluronsäure in 3 verschiedenen Partikelgrößen hergestellt und auch in wässriger Form, damit das Material optimal der individuellen Falten- bzw. Behandlungsregion angepasst werden kann.
Als Nebenwirkung kommt es zu einer Schwellung, selten zu blauen Flecken. Das Material ist evtl. tastbar. Selten kann es zu kleinen Verhärtungen, ganz selten zu kleinen Knötchenbildungen kommen.
CALCIUMHYDROXYLAPATIT FILLER
Was ist Calciumhydroxylapatit?
Auch bei Fillerbehandlungen mit Calciumhydroxylapatit greift man auf einen synthetisch hergestellten Wirkstoff zurück, der natürlich im Körper vorkommt – daher kann er auch zur Gänze abgebaut werden. Der Filler enthält kleinste Partikel von Calcium-Hydroxylapatit, das in einem Gel aufgelöst ist.
Anwendungsgebiete
Besonders bewährt hat sich die Fillerbehandlung mit Calciumhydroxylapatit bei tiefen Falten im Mund- und Nasenbereich (Stirnfalten, Nasolabialfalten, Marionettenfalten,…). Auch zur Verbesserung von Konturen im Bereich von Jochbein, Wangen, Lippen oder Kinn wird sie gerne genutzt. Demgegenüber ist sie für den Augenbereich und kleinere Fältchen eher nicht geeignet. Aufgrund der hohen Elastizität hat der Filler eine große Toleranz gegenüber Dehnung und kann negativen Vektoren wie der Schwerkraft und Hautschlaffheit widerstehen. Dank des sehr guten Hebevermögens ist weniger Volumen als bei einem herkömmlichen Hyaluronsäurefiller erforderlich.
Ablauf & Behandlung
Calciumhydroxylapatit wird unter die Haut gespritzt, um wieder mehr Volumen zu schaffen, Konturen zu verbessern und tiefe Falten auszugleichen. Zusätzlich wirkt es positiv auf die Kollagenbildung. Das Ergebnis ist nicht nur sofort sichtbar, es ist zudem auch recht lange anhaltend. Neben der hohen Elastizität verfügt CaHA auch über eine hohe Viskosität. Eine Migration ist damit per se nicht möglich. In Regionen bzw. Indikationen, in welchen mehr Verteilung gewünscht wird, lässt sich dies durch Beimischen von Lidocain erreichen. Dadurch steigt der Patientenkomfort und macht die Behandlung nicht nur für den Anwender angenehmer, sondern auch für den Patienten.
Ergebnisse
Bei der Fillerbehandlung mit Calciumhydroxylapatit sind Ergebnisse sofort sichtbar und der Wirkstoff wird sehr langsam abgebaut. Der straffende und glättende Effekt hält im Schnitt circa ein bis zwei Jahre an.
Risiken & Nebenwirkungen
Calciumhydroxylapatit wird grundsätzlich gut vertragen, schwerwiegende Risiken oder Nebenwirkungen (Unverträglichkeit, Entzündungen,...) kommen selten vor. In den ersten Tagen nach der Behandlung können jedoch leichte Schwellungen, Rötungen oder Juckreiz auftreten. Auch Blutergüsse und eine geringe Schmerzentwicklung sind möglich. Nachteil ist allerdings, dass es für kleinere Fältchen eher ungeeignet ist.
POLYMILCHSÄURE FILLER
Was ist Polymilchsäure?
Fillerbehandlungen mit Polymilchsäure gehören ebenfalls zu den minimalinvasiven Möglichkeiten bei Falten und Fältchen.
Entsprechend der körpereigenen Milchsäure wird Polymilchsäure synthetisch hergestellt und anschließend in Wasser gelöst.
Anwendungsgebiete
Polymilchsäure wird gerne zur generellen Straffung eingesetzt sowie zur Faltenglättung – sei es flächig oder punktuell.
Sie gibt der Haut mehr Volumen, strafft sie deutlich und regt die Kollagenbildung an. So können tiefe Falten (Nasolabialfalten, Zornesfalten,…) ebenso effektiv aufgefüllt werden wie Fältchen an Dekolleté, den Oberarmen, Oberschenkeln oder am Handrücken.
Polymilchsäure kommt auch gerne zum Einsatz, um Gesichtskonturen zu modellieren, vor allem im Bereich von Wangen, Kinn und Lippen.
Zudem wirkt die Fillerbehandlung mit Polymilchsäure äußerst effektiv, wenn es darum geht, Narben auszugleichen.
Ablauf & Behandlung
Der Ablauf dieser Faltenbehandlung ist unabhängig von dem verwendeten Dermal Filler.
Zunächst wird die Substanz mit einer gezielten Injektion in die tiefen Schichten der Haut gespritzt. Bei Bedarf kann der definierte Bereich zuvor mit einer leichten Betäubungscreme behandelt werden, um Schmerzen vorzubeugen. Nach der Injektion massiert der Arzt die behandelten Areale, um eine optimale Verteilung der gespritzten Substanz zu erzielen. Zur Vermeidung von Schwellungen und Schmerzen werden Kälteanwendungen eingesetzt.
Ergebnisse
Sie sorgt für mehr Volumen, regt die Neubildung von Kollagen an und wirkt deutlich bindegewebestärkend. Zudem hat sie eine recht lange Haltbarkeit. Nach der Faltenbehandlung mit Polymilchsäure zeichnet sich kurzzeitig ein deutlicher Effekt ab. Tatsächlich hält dieser aber nur für wenige Tage an. Polymilchsäure benötigt nämlich etwas mehr Zeit, um ihre Wirkung wirklich nachhaltig zu entfalten. Erst nach etwa sechs bis acht Wochen kann man von stimmigen Ergebnissen ausgehen. Diese halten in der Regel ein bis zwei Jahre an. Polymilchsäure kommt häufig auch bei Materialien zum Fadenlifting zum Einsatz - sie unterstützt dabei die straffende Wirkung.
Risiken & Nebenwirkungen
Risiken und Nebenwirkungen kommen kaum vor. Zudem hat Polymilchsäure eine recht lange Haltbarkeit. Bis zu zwei Jahren hält der aufpolsternde und glättende Effekt an. Demgegenüber sind Ergebnisse leider erst nach einiger Zeit ersichtlich. Aus diesem Grund müssen durchaus mehrere Anwendungen erfolgen, bis das Resultat optimal ausfällt. Komplikationen wie etwa schwere Entzündungen oder allergische Reaktionen sind bei der Faltenbehandlung mit Polymilchsäure nicht zu erwarten.
Es kann jedoch zu leichten Schwellungen, Rötungen oder Hämatomen im Bereich der Einstichstellen kommen. Nach der Behandlung ist es sinnvoll, einige Tage auf schweißtreibenden Sport, direkte Sonneneinstrahlung sowie Solarium- und Saunabesuche zu verzichten.
LIPOFILLER - FILLER MIT EIGENFETT
Was versteht man unter einer Eigenfett-Fillerbehandlung?
Die Faltenbehandlung mit Eigenfett wird auch als Lipofilling bezeichnet. Besonders für tiefe Hautfalten ist sie gut geeignet, da Eigenfett stark auffüllend wirkt.
Eigenfettbehandlungen kommen überall dort gerne zum Einsatz, wo synthetisches Material unerwünscht ist – sei es wegen Unverträglichkeiten oder aus persönlichen Gründen.
Anwendungsgebiete
In der Faltenbehandlung wird Eigenfett verwendet, um tiefe Hautfalten (Stirnfalten, Nasolabialfalten, Lachfalten,...) zu unterspritzen oder deutliche Hautverjüngung im Bereich von Augen, Wangen und Lippen zu erreichen. Es sorgt für ein gutes Volumen, weshalb es auch gerne zur Modellierung der Gesichtszüge genutzt wird. Darüber hinaus wird es gerne bei Narben genutzt oder um Augenringe optisch aufzuhellen. Auch Kombinationen mit operativem Facelifting kommen häufig vor.
Ablauf & Behandlung
Der Eingriff selbst dauert etwa zwei bis drei Stunden. Mittels lokaler Fettabsaugung (Liposuktion) wird Körperfett aus Bauch, Hüfte oder Oberschenkeln entnommen. Dieses wird anschließend aufbereitet und in die jeweiligen Hautareale gespritzt. Solch eine Eigenfett-Behandlung kann ebenfalls ambulant durchgeführt werden. Bei der Entnahme kommt es zu minimalen Hautschnitten, die nicht vernäht werden müssen. Diese sind nach dem Eingriff in der Regel nicht mehr zu sehen. Die notwendige Fettentnahme erfolgt mit lokaler Betäubung oder im Dämmerschlaf falls sie im Rahmen einer umfangreicheren Fettabsaugung stattfindet. Die Entnahmepunkte sind nach vollständiger Abheilung in der Regel nahezu unsichtbar.
Ergebnisse
Der Vorteil einer Faltenbehandlung mit Eigenfett ist die gute Verträglichkeit. Allergische Reaktionen sind äußerst selten, da man nur körpereigenes Material verwendet. Zudem wird Körperfett besonders langsam abgebaut bzw. Verbleibt oftmals dauerhaft, der straffende Effekt hält also verhältnismäßig lange an. Demgegenüber ist der Aufwand aufgrund der Liposuktion größer als anderen Fillern.
Etwa sechs Wochen dauert es, bis anhaltende Ergebnisse der Faltenbehandlung mit Eigenfett deutlich erkennbar sind.
Da es gerade in den ersten drei Monaten zu stärkerem Abbau des Füllmaterials kommen kann, werden manchmal noch kleinere Korrekturen durchgeführt. Das endgültige Effekt hält dann in der Regel langfristig. Altersbedingte Neukorrekturen sind jederzeit möglich.
Risiken & Nebenwirkungen
Das Unterspritzen mit Eigenfett selbst ist arm an Nebenwirkungen. In den ersten Tagen nach dem Eingriff können jedoch Schwellungen, Rötungen oder Hämatome im Bereich der Einstichstellen auftreten. Auf direkte Sonneneinstrahlung, Sport, Solarium- oder Saunabesuche sollte außerdem für einige Tage verzichtet werden.