HAARTRANSPLANTATION
Beide Geschlechter sind betroffen, allerdings die Männer durch den höheren Testosteronspiegel stärker.
Dauerhafter Haarverlust ist meist erblich bedingt, aber auch Narben nach Unfällen, Verbrennungen und Operationen sowie hormonelle Störungen können zu einem dauerhaften Haarverlust führen. Unter Eigenhaartransplantation (Eigenhaarverpflanzung) versteht man eine Behandlungsmethode der ästhetischen Chirurgie mit dem Ziel, kahle Kopfhautstellen zu kaschieren sowie ausgefallene Haare zu ersetzen. Dabei handelt es sich um eine Umverteilung von gesundem Haar.
Warum verliert man Haare?
Beim sogenannten androgen ethischen Haarausfall verkleinern sich den Haarwurzeln im oberen Kopfbereich durch den Einfluss des (auch bei Frauen in geringerer Konzentration vorhandenen) Hormones Testosteron sukzessive, bis sie schließlich ganz verschwinden. Die Wachstumsphase des einzelnen Haares wird dabei mehr und mehr verkürzt, bis die Haarfollikel mit der Zeit verkümmern und keine kräftigen Haare mehr produzieren können. Zunächst entstehen so die bekannten Geheimratsecken. Später weitet sich der Haarverlust über den gesamten Oberkopf aus. Bei Männern bleibt im Extremfall nur ein Haarkranz am Hinterkopf erhalten. Wirksam ist hierbei, dass durch das Enzym Aromatase aus dem Testosteron gebildete Dihydro-Testosteron. Für das Wirksamwerden des Testosteroneinflusses bedarf es spezieller Rezeptoren an den Haarwurzelzellen, deren Dichte genetisch vorgegeben ist (bei Frauen sehr wenig). In den seitlichen Kopfbereichen finden sich keine Rezeptoren, weswegen die Haare hier gegen das Testosteron „immun“ sind und stehen bleiben. Bei einer Transplantation dieser Haare bleibt wegen der fehlenden Rezeptoren die Resistenz gegen das Testosteron erhalten.
Methoden der Haartransplantation
F.U.T.-Methode (Follicular Unit Transplantation)
Entnahme eines Haarstreifens aus dem die einzelnen Spenderhaare gewonnen werden.
Die F.U.T.-Technik zeichnet sich dadurch aus, dass Spenderhaar in ellipsenförmigen Haarstreifen am Hinterkopf des Patienten entnommen wird. Aus diesem Grund wird sie auch Streifen- bzw. Striptechnik genannt.
F.U.E.-Methode (Follicular Unit Extraction)
Direkte Entnahme der einzelnen Spenderhaare mithilfe einer sogenannten Hohlnadel.
Die F.U.E.-Technik beschreibt die Entnahme des Spenderhaares im Ganzen mit der Haarwurzel. Dabei wird die benötigte Menge an Haaren einzeln, d.h. Haar für Haar, entnommen. Die Haarwurzel wird mit Hilfe einer Hohlnadel von der Kopfhaut gelöst und kann anschließend isoliert werden. Die Klingen der Skalpelle bestehen dabei aus hochwertigem Edelstein, einem Saphir. Diese Methode wird auch Pflücktechnik genannt.
Für wen eignet sich welche Methode?
Welches der beiden Verfahren sich für den Patienten am besten eignet, muss der behandelnde Arzt individuell in einem Beratungsgespräch entscheiden. Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, sind die Ursache des Haarausfalls, die Vorstellungen und Wünsche des Patienten sowie dessen Kostenpräferenz.
Anwendungsgebiete
bei Narben, bei Geheimratsecken, bei Stirnglatze, bei Tonsur
Augenbrauentransplantation
Barthaartransplantation
Eigenhaartransplantation
Haartransplantation bei Verdichtungsbehandlungen
Kopfhaare
Frisur- oder Bartform
Körperhaar
Ablauf & Behandlung
Der Anwender folgt keinem standardisierten Einpflanzungsmuster, sondern orientiert sich an den persönlichen Wünschen und Möglichkeiten. Im Allgemeinen ist durch diese Anpassungsfähigkeit die Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Transplantation sehr hoch.
Fehlende Haare können durch eine Verpflanzung von Eigenhaar ersetzt bzw. aufgefüllt werden. Das Spenderhaar wird aus Körperhaar aus dem Bereich des Hinterkopfes, von Armen, Beinen, Rücken oder Brust gewonnen und je nach Bedarf an den kahlen Stellen in die Haut gepflanzt. Direkt im Anschluß an die Behandlung führt mit Ihnen unseren Spezialisten ein ausführliches Abschlussgespräch und klärt Sie über die erforderlichen Verhaltens- und Pflegemaßnahmen auf.
Ergebnisse
Die FUE Methode ist eine moderne und sehr schonende Technik, weil mit dem verwendeten Hybrid Trumpet Punch die Einzelhaarentnahme maximal schonend erfolgt und nach kurzer Zeit nur mehr minimale punktförmige Narben im Entnahmebereich zu sehen sind. Sehr natürliches Behandlungsergebnis, Kurzer Abheilungsprozess, Sehr langanhaltende Ergebnisse, Individuelle Ergebnisgestaltung nach Wünschen des Patienten.
Risiken & Nebenwirkungen
In der ersten Nacht nach der Transplantation sind Wundschmerzen am Hinterkopf zu erwarten. Ebenfalls kann es zu Schwellungen im Stirn- und Augenbereich kommen.
Nach ca. 8-10 Tagen löst sich die Kruste und die gesamte Heilung nach der Haarverpflanzung ist nach etwa zwei Wochen abgeschlossen. Da es bei der FUE-Methode keine Naht gibt, ist auch kein Ziehen von Fäden notwendig. So kommt diese Haartransplantation ohne längliche Narbe am Hinterkopf aus. Diese Wunden lassen sich aber mit einer Spezialsalbe gut behandeln und verheilen nach einigen Tagen.
Ein Risiko der Eigenhaartransplantation besteht darin, dass die transplantierten Haarwurzeln abgestoßen werden können.
Einen Nachteil der Eigenhaartransplantation stellen die hohen Kosten und die lange Behandlungsdauer dar. Die Entnahme von Spenderhaar und anschließende Präparation im Labor sind für die Chirurgen und Spezialisten extrem zeitaufwändig. Der Patient muss dementsprechend mit hohen Kosten für seine Behandlung rechnen. Da die Transplantation in feinster Kleinstarbeit vollzogen wird, nimmt die Behandlung 5-8 Stunden in Anspruch.